Auch in der Sozialarbeit sah man einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit der beiden Bereitschaften. Es wurden spezifische Kurse in häuslicher Krankenpflege ermöglicht und die Schwesternhelferinnen-Ausbildung gefördert. Lehrgänge für Sofortmaßnahmen am Unfallort standen auf dem Programm. Mit der Einführung von Altennachmitta- gen und der Organisation von Altenfeiern und Ausflügen, kam man den älteren Mitbürgern in dankenswerter Weise entgegen. Durch die Errichtung einer Zweigstelle der Stadtbücherei im alten Rathaus war der Raumbedarf der Bereitschaft und die Möglichkeit zur Entfaltung enorm eingeschränkt, so dass dort die vorgesehenen Erste- Hilfe-Kurse für die Bevölkerung nicht mehr durchgeführt werden konnten. Um aus der Not eine Tugend zu machen, entschloß sich die Bereit- schaft wohl oder übel Ende Oktober 1971 für den Wechsel vom Bür- gersaal - der als bisheriges Bereitschaftsheim seit der Gründung kostenlos zur Verfügung stand - in die freien Räume des Gasthauses Zum Ritter, Ecke Friedensstraße / Burgstraße, die sich gerade anboten. Dort konnte für die betagten Mitbürger, auf Anregung der Bereit- schaftsführerin Elisabeth Rück, 1973 eine Altentagesstätte eingerichtet werden, die sich seither eines regen Zuspruchs erfreute. Diese Maßnahme war auch notwendig geworden, um die nun anfal- lende Miete für das Bereitschaftsheim aufbringen zu können. Die Altentagesstätte ist eine Einrichtung des Kreisvereines Heidelberg und wird durch freiwillige Arbeit von Helferinnen und Helfern der Bereit- schaft geleitet. Nicht zuletzt sorgte damals die Streitfrage der bei- tragslosen Mitgliedschaft auch für eine Kontroverse zwischen dem Stadtteilverein und der Sanitätsbereitschaft Handschuhsheim, die jedoch mit Einsicht bereinigt wurde. Dass bei der Bereitschaft Handschuhsheim nicht nur stetige Arbeit und der Einsatz gefragt ist, sondern auch die Entspannung und die Freizeitgestaltung nicht zu kurz kommen, beweisen die vielfachen Rei- sen in Verbindung mit aufschlußreichen Besichtigungen und Besuchen denkwürdiger Stätten. So stand schon die Besichtigung von Solferino in Italien auf dem Programm, dem Orte, welchem man den Ursprung der Rotkreuz-Idee verdankt. Ebenso interessant war eine Fahrt nach Genf, der Heimatstadt Henry Dunants, dem geistigen Vater des Roten Kreuzes. Auch nach Heiden im Kanton Appenzell, wo Dunant seine letzten Lebensjahre verbrachte, führte eine Exkursion. Selbst Frank- reich, die Niederlande, Prag und Moskau waren Ziele dieser gut organisierten Studienreisen.